Welcher 3D-Drucker für Figuren? Ein Leitfaden für Hobbyisten und Profis

3D-Drucker eröffnen faszinierende Möglichkeiten für kreative Projekte. Besonders beliebt ist der Druck von Figuren – sei es für Miniaturen, Actionfiguren, Modellbau oder Sammlerstücke. Doch nicht jeder 3D-Drucker eignet sich gleich gut für diese filigrane Aufgabe. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl eines 3D-Druckers für Figuren achten sollten und welche Modelle empfehlenswert sind.


1. Welche Anforderungen stellt der Druck von Figuren an den 3D-Drucker?

Figuren erfordern hohe Präzision und Detailgenauigkeit. Die wichtigsten Kriterien sind:

  • Auflösung: Je feiner der Drucker drucken kann, desto mehr Details werden sichtbar. Eine Schichtdicke von 0,01 bis 0,05 mm ist ideal.
  • Druckmaterial: Die Wahl des Materials hängt davon ab, ob die Figuren eher stabil, flexibel oder besonders glatt sein sollen.
  • Druckbereich: Für kleine Figuren (z. B. Tabletop-Miniaturen) reicht ein kleiner Druckbereich. Für größere Statuen oder Dioramen ist ein Druckbett von mindestens 200 x 200 mm empfehlenswert.
  • Drucktechnologie: FDM- und Resin-Drucker (SLA/DLP) haben unterschiedliche Stärken – mehr dazu unten.

2. FDM vs. Resin-Drucker: Welche Technologie eignet sich besser?

FDM-Drucker (Fused Deposition Modeling)

  • Funktionsweise: FDM-Drucker schmelzen Kunststofffilament und tragen es schichtweise auf.
  • Vorteile:
    • Günstig in der Anschaffung und beim Material.
    • Ideal für größere Figuren oder grobe Prototypen.
  • Nachteile:
    • Begrenzte Detailgenauigkeit, besonders bei kleinen Figuren.
    • Sichtbare Schichtlinien können Nachbearbeitung erfordern.
  • Empfohlene Modelle:
    • Creality Ender 3 V2: Günstig, zuverlässig und einsteigerfreundlich.
    • Prusa i3 MK4: Hochwertiger Drucker mit exzellenter Präzision und großem Community-Support.

Resin-Drucker (SLA/DLP)

  • Funktionsweise: Resin-Drucker nutzen flüssiges Kunstharz, das durch UV-Licht ausgehärtet wird.
  • Vorteile:
    • Extrem hohe Detailgenauigkeit – ideal für Miniaturen und filigrane Figuren.
    • Glatte Oberflächen, die kaum Nachbearbeitung erfordern.
  • Nachteile:
    • Harz ist teurer und erfordert aufwändige Nachbearbeitung (Reinigung und Aushärtung).
    • Kleinere Druckbereiche im Vergleich zu FDM-Druckern.
  • Empfohlene Modelle:
    • Anycubic Photon Mono 2: Günstig und zuverlässig für Einsteiger.
    • Elegoo Mars 4 Pro: Exzellente Detailgenauigkeit und robust verarbeitet.
    • Formlabs Form 3: Hochpreisiges Modell mit erstklassiger Qualität für Profis.

3. Auf welche technischen Eigenschaften sollten Sie achten?

a) Schichtdicke und Auflösung

  • Resin-Drucker erreichen eine Schichtdicke von bis zu 0,01 mm, was sie zur besten Wahl für Miniaturen macht.
  • FDM-Drucker bieten oft eine minimale Schichtdicke von 0,1 mm, was für größere Figuren ausreichend ist.

b) Druckvolumen

  • Für Miniaturen reicht ein kleiner Druckbereich (z. B. 120 x 120 x 150 mm).
  • Für größere Statuen oder Dioramen benötigen Sie mindestens 200 x 200 x 200 mm.

c) Benutzerfreundlichkeit

  • Einsteiger sollten auf einfache Bedienung und zuverlässige Drucker achten. Modelle wie der Creality Ender 3 V2 (FDM) oder der Anycubic Photon Mono (Resin) sind ideal.
  • Profis können mit Modellen wie dem Prusa i3 MK4 oder Formlabs Form 3 anspruchsvolle Projekte umsetzen.

d) Materialkompatibilität

  • FDM-Drucker: PLA ist ideal für Anfänger, während ABS und PETG robustere Optionen darstellen.
  • Resin-Drucker: Verwenden Sie Standardresin für detailreiche Figuren oder spezielles Tough-Resin für robustere Modelle.

4. Tipps für den Druck von Figuren

  • Feineinstellungen nutzen: Achten Sie auf eine hohe Druckauflösung und eine geringe Schichtdicke.
  • Support-Strukturen richtig platzieren: Besonders bei Resin-Druckern sind gut platzierte Stützstrukturen entscheidend.
  • Nachbearbeitung: Schleifen und Bemalen verleihen den Figuren den letzten Schliff. Resin-Drucke erfordern außerdem Reinigung und Aushärtung unter UV-Licht.
  • Slicer-Software: Nutzen Sie Programme wie PrusaSlicer, Cura oder Lychee für die optimale Druckvorbereitung.

5. Fazit: Welcher 3D-Drucker ist der beste für Figuren?

Für filigrane, detailreiche Figuren sind Resin-Drucker wie der Elegoo Mars 4 Pro oder der Anycubic Photon Mono 2 unschlagbar. Wenn Sie größere Figuren oder robustere Modelle drucken möchten, sind FDM-Drucker wie der Creality Ender 3 V2 oder der Prusa i3 MK4 eine gute Wahl.

Die Entscheidung hängt letztlich von Ihren Ansprüchen, Ihrem Budget und den gewünschten Figurengrößen ab. Mit dem richtigen 3D-Drucker steht Ihrem kreativen Projekt nichts mehr im Weg!